Rennradbremsgriffe und V-Brakes

Erste Erfahrungen

Bei direkter Verwendung meiner Shimano 105 Bremshebel mit V-Brakes ist die Bremse so weich, dass praktisch kaum ein Widerstand zu fuehlen ist.

Mit einem Adapter (sowas wird als "travel agent" oder "travelagent" verkauft) geht es einigermassen; die Bremse ist zwar immer noch weich, hat aber doch einen nennenswerten Widerstand und Druckpunkt. Das Regulieren der Bremsleistung ueber die Kraft ist somit moeglich. Update: Mit neuer Gabel und Brake-Booster ist der Druckpunkt ganz gut, zumindest fuer eine Seilzug-Bremse.

Bilder: [Adapter und Bremse (55K)] [Grossaufnahme des Adapters (42K)]

Uebrigens, bei empfohlener Montage waere das Loch, in dem das Seil verschwindet, bei angezogener Bremse bei 2h (bei 5h kollidiert das Seil mit dem Buegel, was bei mir bei der gezeigten Einstellung passiert ist, und damit zunaechst zu einer Nichtlinearitaet (Bremskraftbegrenzung) geführt hat; bei weiterer Abnutzung der Bremsbelaege haette die Bremswirkung dann weiter nachgelassen).

Spätere Erfahrungen

Ein paar Jahre später gab's einen neuen Rahmen, eine neue Gabel, und neue Bremshebel (Modolo Morphos). Die Bremse fühlte sich deutlich steifer an als zuvor, und ich habe auch noch gleich einen Brake Booster dranbauen lassen, damit's noch steifer wird (hat aber nicht mehr viel Unterschied gemacht; bei der alten Gabel waere das wohl anders gewesen); neben der Steifigkeit der Gabel spielt auch noch die Steifigkeit der Bremse (siehe unten), des Zuges, und der Bremshebel eine Rolle.

Die Bremse war zwar jetzt steifer, aber bei den Morphos-Bremshebeln schaffte ich es nicht immer, den Bremshebel mit zwei Fingern zu erwischen, und mit einem Finger empfand ich die Bremskraft als etwas zu gering.

Daher war der jüngste Schritt, die Rolle von Übersetzung auf 1:1 umzustellen und eventuell auch die Bremse zu wechseln. Mit der Shimano-V-Brake (aus dem Bild oben) war die Bremse nun nicht mehr weich (liegt wohl an der neuen Gabel und dem Brake-Booster), aber natürlich immer noch extrem scharf (sogar bei Ein-Finger-Bremsungen).

Also wechselte ich die Bremsen zu den mittelkurzen (95mm) Tektro-Bremsen. Damit ist die Bremskraft gerade richtig: nicht extrem viel höher als zuvor mit Übersetzung und Shimano, aber ausreichend, um mit einem Finger das Hinterrad zum Abheben zu bringen. Eigenartigerweise fühlt sich diese Bremse etwas weicher an als die Shimano, obwohl ich das Gegenteil erwartet hätte; wie sich später herausstellte ist die Shimano BR-M600 auch viel steifer als die normallange Promax-V-Brake, also ist es erklärbar, wenn sie steifer ist als eine kürzere V-Brake. Naja, jedenfalls war die 95mm-Tektro immer noch steif genug fuer meinen Geschmack.

Ach ja, ein Unterschied ist noch, dass ich auf der Tektro mit Tektro-Belaegen fahre, und auf der Shimano zuletzt mit Promax-Belaegen, die sich aehnlich verhalten wie Shimano M70/T3. Die Tektro-Belaege sind ok bei Naesse. Viele Leute interessieren sich noch dafür, wieviel Platz mit den kürzeren V-Brakes noch für Reifen und Kotflügel bleibt: Bei einer 95mm-V-Brake (Tektro mittelkurz), 28mm-Reifen, und Kotfluegeln hat man noch ca. 20mm Spielraum. Es gibt noch eine kürzere Bremse von Tektro (85mm).

Links

Drop bars and brakes (Englisch)
Anton Ertl