Institute of Computer Languages
Compilers and Languages Group
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Date: | Friday, September 21th, 2007 |
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Time: | 14:00 (c.t.) |
Location: | TU Wien, Elektrotechnik, EI 4 Reithoffer--Hörsaal, Gusshausstraße 25-29 (Altbau), 2. Stock |
Es ist ein lange gehegter Traum, neue Software zu erstellen, indem man sie einfach aus bereits vorgefertigten, gut getesteten Komponenten zusammensetzt. Die Entwicklungszeiten können dadurch extrem verkürzt und damit die Entwicklungskosten drastisch gesenkt werden. Gleichzeitig steigt die Zuverlässigkeit der Software. Diesem Traum widmet sich ein ganzer Zweig der Informatik, die komponentenbasierte Softwareentwicklung. Er wurde aber bis heute nicht wirklich wahr. Zwar entstanden diverse auch kommerziell eingesetzte Komponentenmodelle, von denen hat aber jedes seinen eigenen Standard u.a. zum Zugriff auf die Funktionalität einer Komponente sowie deren Kommunikations- und Kompositionsmöglichkeiten. Insbesondere die Kompositionsmöglichkeiten kommerzieller Modelle sind oft zu eingeschränkt und immer noch nicht einfach genug. In diesem Vortrag wird zunächst ein selbst entwickeltes Komponentenmodell vorgestellt, in das existierende kommerzielle Modelle eingebettet werden können. Anschließend wird darauf eingegangen, wie der Kompositionsvorgang für zu diesem Modell gehörende Komponenten vereinfacht werden kann durch Einführung einer geeigneten Kompositionssprache und stärker noch durch Verwendung von Tools, die auf dieser Sprache aufbauen. Zuletzt wird noch kurz auf ein von diesen Tools verwendetes Typsystem für das neue Komponentenmodell eingegangen, das es erlaubt zu entscheiden, welche Komponenten miteinander kombiniert werden können und welche gegen bereits eingesetzte Komponenten ausgetauscht werden können, ohne dass Komponenten ungültig werden, die die ersetzten Komponenten bereits als Teile verwenden.
Dr. Ursula Scheben ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrgebiet Programmiersysteme der FernUniversität in Hagen. Sie legte zunächst 1980 an der RWTH Aachen ihr Diplom in Mathematik ab. Danach widmete sie sich neben der Erziehung ihrer Kinder dem Studium der Informatik, das sie 1989 an der FernUniversität in Hagen mit dem Diplom abschloss. Danach war sie für viele Jahre als Software-Ingenieurin und Projektleiterin im Bereich von Robotersystemen tätig, wo sie das erste Mal mit der Komponententechnologie in Berührung kam. Im Jahr 2000 wechselte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin zur FernUniversität in Hagen, wo sie 2006 ihren Doktortitel erlangte. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der objektorientierten Programmierung und der Komponententechnologie.